Im Memorandum zur Zukunft Internationaler Bauausstellungen, das das IBA-Netzwerk zur Qualitätssicherung zukünftiger IBA verfasst hat, heißt es einleitend:
Im Zeitraum eines Jahrhunderts haben sich die Internationalen Bauausstellungen zu einem Experimentierfeld der Stadtentwicklung und damit zu einem besonderen "Markenzeichen" der Planungskultur in Deutschland entwickelt, das als "IBA" weltweit Anerkennung findet. Die IBA wandelten sich von Architektur- zu Bau-Kultur-Ausstellungen, bei denen neben ästhetischen und technologischen zunehmend soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte sowie die Qualität von Prozessen und von Partizipation in den Vordergrund traten.
Eine IBA verhandelt das Leben, Wohnen und Bauen in Stadt und Region mit einem weit darüber hinausgehenden Geltungsanspruch ihrer Inhalte, ihrer Organisation und Präsentation. Sie setzt Maßstäbe für die Alltagspraxis der planenden Verwaltungen und gibt wichtige Impulse für Theorie und Wissenschaft. Jede der bisher durchgeführten IBA hatte eine Bedeutung, die über ihre Zeit hinauswies.
Hervorgegangen aus jeweils spezifischen örtlichen Handlungserfordernissen, aus besonderen Konstellationen lokaler Akteure und ausgeprägten, die üblichen Standards überragenden Qualitätsansprüchen haben Internationale Bauausstellungen einen programmatischen, generalisierbaren Charakter.
Die IBA ist ein "Label" für ein international einzigartiges Instrument erfolgreicher Planungs-, Stadt- und Regionalpolitik.Vor allem die erfolgreiche Umsetzung der nachhaltigen Ziele und Projekte der IBA Emscher Park 1999, im Rahmen derer erstmals mit dem Ruhrgebiet eine ganze Region zum Projektgebiet wurde, hat Initiativen zum weiteren Implementieren Internationaler Bauausstellungen insbesondere auf regionaler Ebene inspiriert. Daraus resultierend wurden Internationale Bauausstellungen in den vergangenen Jahren vermehrt ausgerufen (vgl. IBA Fürst-Pückler-Land 2010, IBA Stadtumbau 2010, IBA Hamburg 2013, IBA Basel 2020, IBA Heidelberg und IBA Berlin 2020 (in Planung)).
Die starke Häufung der Anwendung des Instrumentes hat bei Beteiligten wie Expertinnen und Experten den Ruf nach Monitoring-Formaten zur Qualitätssicherung laut werden lassen. Daraufhin wurde u.a. auf Initiative der IBA Hamburg das informelle Netzwerk IBA meets IBA ins Leben gerufen und das oben zitierte Memorandum zur Zukunft Internationaler Bauausstellungen formuliert.
Im Auftrag des Bundesiministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund und dem dem ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung die Studie Die Zukunft Internationaler Bauausstellungen - Fallstudien und ein Monitoringkonzept herausgegeben. Diese stellt nicht nur das Instrument hinsichtlich seiner Zielsetzung und Entwicklung detailliert vor, sondern formuliert insbesondere ein Monitoring-System zur Evaluation zukünftiger IBA.
Eine gute Übersicht zu den vergangenen wie aktuellen IBA zeigt die Website des M:AI - Museum für Architektur und Ingenieurkunst des Landes NRW. Weiterhin: Enter the City-Artikel HEUTE: Eröffnung der Wanderausstellung "IBA meets IBA" in der Alten Zollgarage, Flughafen Tempelhof
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Bild: Internationale Bauausstellung Darmstadt - Mathildenhöhe
Bild: Internationale Bauausstellung Darmstadt - Mathildenhöhe
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